Für ein Verbot von Aluminiumsalzen und von deren Derivaten in Kosmetikprodukten

10. Mai 2023

Die Standesinitiative fordert die Bundesversammlung auf, angesichts der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse ein Verbot von Aluminiumsalzen und von deren Derivaten in Kosmetikprodukten in Betracht zu ziehen. Die Kommission beantragt mit 8 zu 0 Stimmen bei 5 Enthaltungen, der Initiative keine Folge zu geben.

Zum Gegenstand dieser Initiative: Der Grosse Rat des Kantons Genf ist überzeugt, dass hier ein Handlungsbedarf besteht, und zwar weil sich erstens Umweltfaktoren zunehmend auf unsere Gesundheit auswirken, zweitens Aluminiumsalze seit vielen Jahren wegen ihrer potenziell krebserregenden Wirkung umstritten sind und drittens eine neue Genfer Studie Anhaltspunkte dafür liefert, dass Aluminiumsalze in Antitranspiranten das Brustkrebsrisiko erhöhen. Vor diesem Hintergrund müsse der Gesundheitsschutz der Bevölkerung höher gewichtet werden. Es brauche mit Verboten Eingriffe in das Wirtschaftsleben, damit die Bevölkerung allmählich erkenne, welchen Gefahren sie sich aussetze, und zu weniger toxischen Produkten greife. Das sei auch aus dem Vorsorgeprinzip abzuleiten. Auf die Anbieter bezogen, verspricht sich der Grosse Rat des Kantons Genf von der Initiative, dass die Unternehmen dank dem Verbot andere Produkte entwickeln, die ebenso wirksam, aber weniger gefährlich für die Gesundheit sind.

Geschäfte

Für ein Verbot von Aluminiumsalzen und von deren Derivaten in Kosmetikprodukten (21.321)

Aktueller Stand

Der Grosse Rat des Kantons Genf fordert die Bundesversammlung dazu auf, Aluminiumsalze und deren Derivate in Kosmetikprodukten zu verbieten. Der Ständerat gab der Standesinitiative in der Frühjahrssession 2022 stillschweigend keine Folge. Er schloss sich damit dem Antrag der Kommission an. Diese hatte argumentiert, dass ein Verbot von Aluminium in Kosmetika – auch gestützt auf das Vorsorgeprinzip – derzeit nicht angezeigt sei. Ein Austausch mit einem Vertreter des zuständigen Bundesamtes habe gezeigt, dass nach aktuellem Wissensstand kein Zusammenhang zwischen Aluminiumsalzen in Antitranspiranten und Brustkrebs nachgewiesen werden könne. In der Frühjahrssession 2023 entschied auch der Nationalrat keine Folge zu geben (118 zu 65 bei 3 Enthaltungen).

Ausblick

Die Standesinitiative ist erledigt.

Stand März 2023