Nationaler Krebsplan Schweiz
National- und Ständerat haben 2023/2024 erfreulicherweise entschieden, dass die Schweiz einen Nationalen Krebsplan erarbeiten und implementieren soll. Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat vom Bundesrat einen entsprechenden Auftrag erhalten. Sobald Einigkeit darüber besteht, was im Rahmen eines Nationalen Krebsplans erreicht werden soll, kann die Diskussion über das wie, wann und durch wen beginnen, damit wir alle gemeinsam möglichst effizient an die Umsetzung der entsprechenden Aktivitäten gehen können.
Effiziente Krebsbekämpfung braucht einen Nationalen Krebsplan
Deutschland und Frankreich kennen beispielsweise bereits einen nationalen Krebsplan. Die EU investiert mit dem «Europe’s Beating Cancer Plan» massiv in die koordinierte Krebsbekämpfung, damit Krebs bis 2035 nicht Todesursache Nr. 1 in Europa wird. Auch die USA intensivieren die Bestrebungen in der Krebsbekämpfung: Anfangs Februar 2023 startete die Stufe der sogenannten „Cancer Moonshot“-Initiative. Das Ziel: Die Todesfälle durch Krebs sollen binnen 25 Jahren um mindestens 50 Prozent gesenkt werden. Die Schweiz hat seit Beendigung der Nationalen Strategie gegen Krebs (NSK) 2020 keinen von Bund und Kantonen getragenen Krebsplan mehr.
Die Schweiz bekommt einen Nationalen Krebsplan!
Erfreulicherweise hat sich die Schweizer Politik für einen neuen Nationalen Krebsplan entschieden. Nach dem Ständerat hat am 29.2.2024 auch der Nationalrat grünes Licht gegeben – und zwar deutlich in fünf der sechs Nationalratsfraktionen gab es keine einzige Gegenstimme. Die von Ständerat Erich Ettlin eingereichte Motion 23.3014 Nationaler Krebsplan wurde somit akzeptiert.
Was bedeutet das nun konkret für die Schweiz? Zunächst einmal, dass die Notwendigkeit der Zusammenarbeit im Krebsbereich anerkannt ist. Nur mit einer vorausschauenden, nachhaltigen sowie gut koordinierten Zusammenarbeit aller Akteur:innen über die gesamte Versorgungskette der komplexen Krankheit Krebs können die Herausforderungen der Prävention, Behandlung, Versorgung, Nachsorge, Registrierung sowie Forschung im Krebsbereich gestemmt werden. Es müssen also kooperative Lösungen zugunsten der Krebspatient:innen entwickelt und umgesetzt werden.
Oncosuisse Masterplan 2025
Als vorbereitende Massnahme zu einem möglichen Nationalen Krebsplan hat Oncosuisse in den Jahren 2022 und 2023 die Akteur:innen der Krebsversorgung im Rahmen des Oncosuisse Forums in vier thematischen Netzwerkanlässen versammelt und gemeinsam mögliche Prioritäten und Handlungsempfehlungen abgewogen. Im Rahmen von 27 thematischen Workshops wurde eine Vielzahl von möglichen Aktivitäten und Massnahmen diskutiert.
Im September 2024 legt die Oncosuisse dem Bundesrat in einem Masterplan 2025 sieben Themenbereiche und deren Hauptziele vor, die aus Sicht der Krebsorganisationen prioritär angegangen werden müssen. Der Masterplan 2025 stellt somit einen inhaltlichen Vorschlag der Krebsorganisationen dar für die Ausarbeitung eines Nationalen Krebsplans.
Was sind die nächsten Schritte zum "Nationalen Krebsplan"
Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat vom Bundesrat einen entsprechenden Auftrag erhalten, einen Nationalen Krebsplan zu entwickeln. Sobald Einigkeit darüber besteht, was im Rahmen eines Nationalen Krebsplans erreicht werden soll, kann die Diskussion über das wie, wann und durch wen beginnen, damit wir alle gemeinsam möglichst effizient an die Umsetzung der entsprechenden Aktivitäten gehen können.